Abstract | Ein Schicksal, das viele Kolonialländer in ihrer Geschichte teilen, ist die intellektuelle und kulturelle Abhängigkeit, in der die Kolonien vom Mutterland gehalten wurden. So spielte auch in Brasilien das intellektuelle Leben in der frühen Kolonialzeit eine untergeordnete Rolle. Träger der Kultur waren die wenigen portugiesischen Beamten, die in Brasilien ihren Dienst taten. Für das Bildungswesen war die Kirche verantwortlich, hier vor allem die Jesuiten, aber es gab auch andere Orden, die Schulen in Brasilien unterhielten. Vereinzelt wurden in diese Schulen auch Kinder von Indianern aufgenommen, eine höhere Bildung war von Seiten der Portugiesen für Brasilianer aber nicht vorgesehen. Wer als Landeskind studieren wollte, konnte nicht in Brasilien bleiben, sondern musste seine Ausbildung an der Universität Coimbra in Portugal fortsetzen. |