Abstract | Professor Dr. Klaus Tochtermann fordert, die Veränderungen im Forschungs- und Publikationsprozess durch das Social Web und soziale Netzwerke als eigenen Forschungsgegenstand zu behandeln - und er tut es. Mit seinem Team der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) bringt sich der Informatiker an ihrer Spitze mit bibliotheksbezogenen Forschungsarbeiten intensiv in den Leibniz-Verbund Science 2.0 ein. Dieser untersucht neue Arbeitsweisen, Kulturen und Instrumente für Forschungs- und Publikationsprozesse. Im Interview mit b.i.t.online Chefredakteur Dr. Rafael Ball erklärt Tochtermann, dass Informationseinrichtungen bei 440 Prozent Anstieg bei der Nutzung digitaler Volltexte zwischen 2010 und 2012 nichts mehr anderes übrig bleibt, als Literatur so verfügbar zu machen, wie es die Kundschaft erwartet. Bibliotheksdienstleistungen, so der ZBW-Direktor, werden sich als Antwort auf Nutzungsverhalten und Kundenwünsche zukünftig in "Perpetual Beta", in ständiger Veränderung befinden und die Grenzen zwischen Bibliotheken und ihrer Kundschaft dabei ineinander übergehen. Crowd-Sourcing für die Katalogisierung nennt er als Beispiel. Das heißt, Bibliothekskunden bringen ihr persönliches Wissen online in die bibliothekarische Katalogisierung ein. |