Abstract | In den vergangenen Jahren sind Bibliotheksnutzer verstärkt dazu übergegangen, für ihre Informationsrecherchen Discovery-Systeme als Bibliothekskataloge oder Fachdatenbanken zu nutzen. Discovery-Systeme bieten Zugang zu den umfassenden und facettenreichen Materialien wissenschaftlicher Fachinformationen, unabhängig davon, wo die Materialien lokalisiert sind, in welcher Form sie vorliegen und ob sie von Bibliotheken subskribiert oder erworben wurden. Typischerweise bieten diese Systeme eine Google-ähnliche Suche als Standardoption, um den heutigen Nutzererwartungen entgegenzukommen. Auf diese Weise reduziert sich der Aufwand für möglichst exakt formulierte Suchanfragen. Zugleich führt diese Suche zu großen Treffermengen. Deshalb setzen Discovery-Systeme auf "Relevance Ranking" und auf weitere Werkzeuge, um die Nutzer bei der Bewertung und der Verfeinerung von Suchergebnissen zu unterstützen. Bibliotheken erkennen die Vorteile der Weiterentwicklungen, die Discovery-Systeme ihren Nutzern eröffnen. Allerdings werden damit die strukturierten und systematischen Ansätze der herkömmlichen, vertrauten Recherchepraxis infrage gestellt. Die Untersuchung von Modellen der Suche und Gewinnung von Informationen in Verbindung mit den neuen, technischen Möglichkeiten der Discovery-Systeme macht hingegen deutlich, warum diese Systeme die Informationssuche erleichtern und viel besser unterstützen als die traditionellen Recherche-Systeme. |